Sechs Quilts

Philipp Gufler

2021

öffentlich zugänglich

Bezirkssportanlage Lerchenau, Ebereschenstraße 15, 80935 München

Siebdrucke auf Stoff, 180 x 90 cm, courtesy der Künstler, Galerie Françoise Heitsch, München und BQ, Berlin

Architektur: LIAG architecten en bouwadviseurs, Den Haag

Landschaftsarchitektur: Lex-Kerfers, Bockhorn

Fotos: Franzi Müller Schmidt & Peter Schinzler

Text: Bernhart Schwenk

Sechs Quilts
Sechs Quilts
Sechs Quilts
Sechs Quilts
Sechs Quilts
Sechs Quilts
Sechs Quilts
Sechs Quilts
Sechs Quilts
Sechs Quilts
Sechs Quilts

Lange galt im Sport die Aufmerksamkeit fast ausschließlich dem männlichen (und weißen) Körper. Frauen hingegen, etwa Fußballerinnen, wurden weit weniger beachtet. Und Sportler*innen, die aufgrund ihrer Hautfarbe, einer Behinderung, ihrer geschlechtlichen oder sexuellen Identität nicht der Norm entsprachen, fanden oft gar keine Erwähnung. Auch wenn sich hier mittlerweile einiges ändert, schöpft der Sport seine Möglichkeiten bei weitem nicht aus, den Zusammenhalt eines vielfältigen, gleichberechtigten Miteinanders sichtbar zu machen.

Von diesem Potenzial der Vielfalt erzählen auch die textilen Arbeiten von Philipp Gufler. Seine Quilts, zarte mehrschichtige Stoffbahnen, erinnern an Menschen und Gruppen, die Ausgrenzung erfuhren und später vergessen wurden, weil sie „queer“ und vermeintlich „anders“ waren. Einer der Quilts ist Justin Fashanu gewidmet, der sich in den 1990er Jahren als erster und bis 2021 einziger professioneller Fußballspieler während seiner aktiven Karriere als homosexuell outete und aktiv gegen Rassismus einsetzte. Statt Fashanu jedoch Respekt zu zollen, griffen ihn Fans, Presse und Familie voller Hass an oder wandten sich von ihm ab, bis er 1998 Suizid beging. Sein Lebensschicksal spiegelt sich in den Bildern und Texten, mit denen der Künstler jeden einzelnen seiner Quilts im Siebdruckverfahren gestaltete.

Neben dem Sportler Fashanu erinnert Gufler auch an Menschen aus anderen gesellschaftlichen Bereichen: an den Tänzer Alexander Sacharoff, den Juristen Karl Heinrich Ulrichs und den Schwulenaktivisten Guido Vael, aber auch an das Münchner Hof-Atelier Elvira und das Frauenwiderstandscamp im Hunsrück. Philipp Guflers sechs Quilts stehen somit für den Respekt und eine uneingeschränkte Solidarität als das wichtigste Moment jeder Gemeinschaft, auch im Sport.

In Zusammenarbeit mit dem Forum Queeres Archiv München e.V. LesBiSchwul-TransInter* in Geschichte und Kultur. Weitere Informationen zu den auf den Quilts porträtierten Menschen finden Sie hier.

Quilt #39 (Alexander Sacharoff)
Quilt #40 (Karl Heinrich Ulrichs)
Quilt #41 (Women’s Resistance Camp Hunsrück)
Quilt #42 (Guido Vael)
Quilt #44 (Hof-Atelier Elvira)
Quilt #45 (Justin Fashanu)

Sechs Quilts
Sechs Quilts
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Sechs Quilts
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