2011

öffentlich zugänglich

Mittelschule an der Elisabeth-Kohn-Straße 4, 80797 München

Stahl

Höhe 28 m

Architektur: Jesse Hofmayr Werner; Werner Franz

Fotos: Hermann Reichenwallner, Martin Schmidt

Text: Florian Matzner

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Eine kraftvolle Geste: Wie ein Brückenschlag verbindet ein elegant geformtes Stahlrohr den Innenhof mit dem Außenbereich des Schulgebäudes. Im ersten Drittel der – gleichsam erstarrten – Flugbahn bricht ein abstrahiert dargestellter Gegenstand aus der Ovalform aus und schießt zum Himmel: Beim näheren Hinschauen lässt sich das Objekt als Feuerwerksrakete identifizieren, das Stahlrohr deutet den möglichen Flugverlauf an. Mit der Skulptur „Start“ ist dem Münchener Künstler Martin Schmidt eine „große Geste“ gelungen, die uns Betrachter auf verschiedenen formalen und symbolischen Ebenen anspricht: Zum einen erhält der sachliche Umbau der Mittelschule aus den 60er Jahren plötzlich ein Wahrzeichen, das wie eine Landmarke den gesamten Stadtteil markiert. Darüber hinaus hat der Künstler eine elegante, schwungvolle Brechung der kubusartigen Architektur vorgenommen und gleichzeitig das geschlossene Innen mit dem offenen Außen zur Straße hin verknüpft.

Doch die Skulptur, die man als abstraktes Zeichen oder als realitätsnahes Objekt lesen kann, erzählt noch eine ganz andere Geschichte: Junge Menschen, die in der Schule gebildet und ausgebildet werden, begreifen diesen ebenso chancen- wie risikoreichen Lebensabschnitt als Start in die Selbstständigkeit und in das Erwachsenwerden, dargestellt durch die Flugbahn aus der Schule heraus in die Außenwelt.

Gleichzeitig verbildlicht der kometenhafte Aufstieg der Feuerwerksrakete in den Himmel den Drang nach Freiheit und Unabhängigkeit… die Gefahr des Abstürzens, des Scheiterns – so zeigt die Flugbahn – ist immer gegeben, doch die Rakete löst sich, steigt in den Himmel hoch und wird irgendwo und irgendwann landen: Der Start in’s Leben ist geglückt!

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