2016

öffentlich zugänglich

Feuerwache 4, Heßstraße 120, 80797 München

20 Leuchtpaneele, LED, Polycarbonat

Architektur: AGN Niederberghaus & Partner GmbH, Halle

Landschaftsarchitektur: S. Adler & Olesch Landschaftsarchitekten, Stadtplaner und Ingenieure, München

Fotos: Jens Weber

Text: Roberta De Righi

SKALA

Wenn die Feuerwehr ausrücken muss, herrscht Alarmstufe Rot. Was das bedeutet, macht die Berliner Künstlerin Gunda Förster an der Fassade der neuen Feuerwache in der Heßstraße 120 nach außen weithin sichtbar. Sie gestaltete die südwestliche Gebäudeecke der Feuerwache 4 als überdimensionierte Leuchtanzeige. Titel ihres Kunstwerks: „SKALA“. Zu beiden Seiten der Ecke sind jeweils zehn rechteckige Leuchtpanels in unterschiedlichen Rottönen angebracht: Beginnend in blassem Magenta nimmt die Farbintensität nach oben hin zu und endet in einem satten Rot.

Hinter den farbigen Panels aus Polycarbonat verbergen sich LED-Leuchtbänder, deren Steuerung an die Kommunikationsfrequenz in der Feuerwehr-Leitzentrale im Obergeschoss des Hauses gekoppelt ist. Je mehr Anrufe und Funksprüche hier eingehen, desto höher steigt die Anzeige – und desto mehr Farbfelder leuchten. Vor allem bei Nacht, aber auch bei Tageslicht sind diese Effekte wahrnehmbar.

Gunda Förster setzt allein auf die elementare Wirkung von Licht und Farbe. Ihre „SKALA“ wandelt die lebensrettende Tätigkeit der Feuerwehr um in eine abstrakte Größe, teilt sie ein in Maßeinheiten – und macht zugleich deren Brisanz deutlich.

Nimmt man als Passant oder Passantin das Leuchten der kühlen Farbnuancen noch eher beiläufig wahr, werden die satten Rottöne, bis zu denen die Farbskala bei starker Funk- und Anrufhäufigkeit ausschlägt, zum unübersehbaren Signal. Damit nimmt „SKALA“ auch unmittelbar Bezug auf den hohen Grad an Technisierung in der Leitzentrale. So spiegeln sich Funktion und Charakter des Gebäudes anschaulich darin wider.

SKALA