Sitzen Bleiben / Sitzenbleiben
Ayşe Erkmen
2020
auf Anfrage zugänglich
Grund- und Mittelschule an der Schrobenhausener Straße 15-17, 80686 München
Eingefärbter Beton, verschiedene Größen
Architektur: Schwinde Architekten, München
Landschaftsarchitektur: kübertlandschaftsarchitektur, München
Fotos: Florian Holzherr
Text: Cornelia Gockel
Sitzenbleiben möchte eigentlich niemand in der Schule. Aber mit Ayşe Erkmens Installation könnte das ganz anders aussehen. Sie hat für die Erweiterung der Grund- und Mittelschule an der Schrobenhausener Straße sechs eigenständige Skulpturen geschaffen, die als Bänke zum Verweilen in den Pausen einladen. Spielerisch ist nicht nur der Titel, in dem sie auf die unterschiedlichen Wortbedeutungen von „Sitzen bleiben“ und „Sitzenbleiben“ verweist, sondern auch die Formen. Sie erinnern an die bunten Holzbauklötze aus Kindertagen. Erkmen hat die gelben und orangen Elemente aus durchgefärbtem Beton geschaffen und sich in der Farbgebung an der bestehenden Architektur orientiert. Dabei handelt es sich um einen Entwurf des Architekten Sep Ruf aus den 1950er Jahren, der ein bedeutender Architekt der Nachkriegszeit in Deutschland war.
Als Aufstellungsort hat Erkmen den Zwischenraum von Schule und Sporthalle gewählt, den die Landschaftsarchitekt:innen mit Bäumen als Boulevard gestaltet haben. Erkmens sechs Bänke fügen sich als freie geometrische Formen in rhythmischer Gliederung zwischen den Gebäudeteilen ein und setzen farbige Akzente. Durch die formale Vielfalt bieten sie den Schüler:innen unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten. Mit ihrer künstlerischen Setzung greift Erkmen vorgegebene Strukturen auf, lenkt den Blick auf Übersehenes und Vergessenes und schlägt Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart.