Glücksklee & Schmetterling
Scarlet Berner
2020
auf Anfrage zugänglich
Kinderkrippe Armanspergerstraße 3, 81545 München
Ornamente aus lasiertem Kalkmarmorputz
3- und 4-blättrige Kleeblätter überziehen die Treppenhauswände vom EG bis zum 1. Stock im Durchmesser ca. 50 cm. Keramikobjekte: Eiablage auf einem Blatt, Raupe, Puppe, Schmetterling zeigen die Metamorphose des Schmetterlings im Elternwartebereich.
Architektur: Andreas Wurm Architekt München
Landschaftsarchitektur: Richard Pregler Landschaftsarchitekt, München
Fotos: Henning Koepke
Text: Roberta de Righi
Wer das Glück in Gestalt von Vierblatt-Klee sucht, wird hier selig lächeln: Die Wände im Treppenhaus der Kinderkrippe an der Armannsbergstraße sind übersäht mit rund hundert überdimensionierten drei- und vierblättrigen Kleeblättern. „Glücksklee & Schmetterling“ nannte die Münchner Künstlerin Scarlet Berner ihr Kunstwerk am Bau, das – Weiß in Weiß – den Raum noch heller strahlen lässt.
Eine Art Tapetenmuster in 3D wollte die Künstlerin mit ihrer Wand-Arbeit erzeugen, die sich über die drei Geschosse des Gebäudes zieht. Auf die weiße Wand wurden die Kleeblätter mithilfe von Schablonen in einer bis zu 1,5 Zentimeter dicken Schicht Gipsputz aufgetragen. Das Ergebnis ist ein flaches Relief von stark plastischer Wirkung, deren von Hand überformte Oberflächenstruktur im reizvollen Gegensatz zur glatten Wand steht.
Der größere Vierblatt- und der kleinere Dreiblatt-Klee sind dabei in alternierenden Reihen aufgebracht, deren Ordnung aber nicht als regelmäßig ins Auge fällt. Denn der Verlauf der Treppe führt dazu, dass von manchen Blättern nur Fragmente zu sehen sind: Da wird bei längerer Betrachtung in der Fantasie ein Viertel-Blatt zur Wolke – oder zum ruhenden Schmetterling.
Das Titel gebende Insekt findet sich allerdings im Warteraum für Eltern: Hier stellt die Künstlerin die vier Entwicklungsstadien eines Schuppenflüglers dar – vom Ei über Puppe und Raupe zum Schmetterling. Scarlet Berner hat sie im Unterschied zum Klee farbig gestaltet und als Grün und Blau glasierte, ebenfalls überlebensgroße Keramikplastiken an der Wand angebracht.
So schließt sich inhaltlich der Kreis des Kunstwerks: Der Glücksklee zieht nicht nur den Schmetterling an, sondern sorgt für eine heitere Atmosphäre. Und steht zugleich für die Hoffnung, dass sich auch die Kinder im Zeichen des Glücksklees bestens entpuppen können.