Die Winkende Hand von Berg am Laim
Gabi Blum
2021
öffentlich zugänglich
Kinderkrippe Hohenburgstraße 20, 81673 München
Skulptur aus Styropor und Glasfaserlaminat, 3,1 x 3,4 x 0,4 m
Architektur: Zwischenräume Architekten und Stadtplaner, München
Landschaftsarchitektur: Landschaftsarchitekt Thilo Ch. Mittag, Attenkirchen
Fotos: Gabi Blum
Text: Roberta De Righi
Die winkende Hand ist neben dem Daumen-hoch-Emoji eine der sehr anschaulichen Bild-Gesten der Gegenwart. Sie signalisiert ebenso “Hallo, hier bin ich!” wie “Willkommen!”. Genau das richtige Zeichen für eine Kindertagesstätte, findet die Münchner Künstlerin Gabi Blum. Für die Einrichtung an der Ursbergerstraße schuf sie eine übergroße, weiße Hand als weithin sichtbares Signet.
Weil das tägliche Bring- und Abholritual für Kinder und Eltern ebenso wichtig wie emotional ist, verbildlicht Blum genau diese beiden Momente im Tagesablauf mit einem deutlichen Zeichen an der Fassade. Kinder, Eltern und alle, die hier vorbeikommen, werden morgens schon von weitem freudig empfangen und abends auf dem umgekehrten Weg verabschiedet.
Die Skulptur besteht aus einem Grundkörper aus Styropor, der mit Glasfaserlaminat überzogen und einer mattweißen Lackierung versehen ist. Trotz ihrer enormen Größe von über drei mal drei Meter wirkt die Hand weich und wolkig-leicht und hat eine surreale Anmutung: Fast scheint sie der Fassade zu entschweben. Der Daumen sowie drei Finger ragen dabei nach oben und zur Seite über das Gebäude hinaus.
Die flach vorgehaltene Hand stellt darüber hinaus ein uraltes Schutz-Symbol dar und spielt in einigen Religionen, aber auch im Volksglauben eine Rolle: Wie etwa die Hand der Fatima, die vor bösen Geistern schützen soll.
In Stil und Formgebung erinnert “Die Winkende Hand von Berg am Laim” mit ihren rundlichen Fingern – als pars pro toto – an eine freundliche Comic-Figur, die vielleicht aus Entenhausen stammen könnte. Die Künstlerin greift auf die Ästhetik der Pop-Art zurück, um dem Haus ein unverwechselbares Logo und Wiedererkennungszeichen in leicht verständlicher Bildsprache zu verleihen.