Das rote Band

Marijanca Ambos

2016

öffentlich zugänglich

Haus für Kinder und KiTZ, Am Hartmannshofer Bächl 46 + 48, 80997 München

farbige Bodenlinie auf Asphalt, 6 Plastiken aus gefärbtem Beton

Architektur: h4a Gessert + Randecker Generalplaner, München

Fotos: Christoph Mukherjee

Text: Roberta De Righi

Das rote Band

Dieser rote Faden windet sich in wilden Verschlingungen, taucht streckenweise unter die Erde ab, aber er geht niemals verloren: „Das rote Band“, Marijanca Ambos‘ Kunstwerk im Außenbereich des Hauses für Kinder am Hartmannshofer Bächl in Allach, kringelt sich in unzähligen Schleifen von einem Eingang des frei stehenden Gebäudes zum anderen. Im Bereich des Gehwegs wurde er mit Farbe auf den Asphalt aufgetragen, an anderen Stellen tritt er dreidimensional aus dem Boden hervor wie eine niedrige Bank oder ein schmales Mäuerchen. Die plastischen Teile dieses roten, 35 Zentimeter breiten Bandes bestehen aus glasfaserverstärktem gefärbten Beton.

Aber selbst wenn das Band am Wegesrand scheinbar unter der Wiese verschwindet, taucht es doch in Sichtweite wieder auf und zieht sich weiter – von Tür zu Tür. So dient es als Orientierungshilfe und bildet darüber hinaus eine lockere Abgrenzung zu den umliegenden Freiflächen. Und das an sich abstrakte Band, das seine rätselhaften Schleifen zieht, sendet doch eine klare Botschaft aus: Es will bespielt werden. Die Wegführung lädt einerseits dazu ein, ihrem wundersamen Verlauf zu folgen. Anderseits bieten die insgesamt fünf bis zu 60 Zentimeter hohen plastischen Elemente sowohl Sitzgelegenheit als auch Übungsgerät für erste Balanceakte sowie – für Fortgeschrittene – einen Parcours für Sprünge. Außerdem setzt das rote Band im Umgriff des Gebäudes einen unübersehbaren farbigen Akzent, der auf spielerische Weise identitätsstiftend wirkt und zugleich den Zusammenhalt im Haus für Kinder betont.

Das rote Band