Sophora Sophia

Alix Stadtbäumer

2010

öffentlich zugänglich

Giesinger Bahnhofsplatz, 81539 München

Aluminiumguss, hellgrün pulverbeschichtet

Höhe 3,20 m

Architektur: Vogt Landschaftsplaner

Fotos: Christoph Mukherjee

Text: Heinz Schütz

Sophora Sophia
Sophora Sophia

Das neu gestaltete Vorfeld des Giesinger S-Bahnhofs umfasst ein Verkehrsareal mit Bushaltestellen und einen Platz vor dem Kulturzentrum, auf dem auch ein Wochenmarkt abgehalten wird. Die grün leuchtende Frucht-Skulptur „Sophora Sophia“ wurde wie ein Zeichen am äußeren Rand des Markt-Kultur-Platzes platziert. Das fast architektonisch, wie ein kleiner Pavillon anmutende Gebilde bezieht sich darüber hinaus auf seine unmittelbare Umgebung: Es formt die auf über drei Meter vergrößerte Frucht des Japanischen Schnurbaumes (Sophora Japonica) nach, eine Baumart die vor Ort gepflanzt wurde und die später ein Blätterdach über dem Kunstwerk bilden wird.

Die ästhetische Faszination der Schnurbaumfrucht besteht in der rhythmischen Addition der einzeln sichtbaren und von der langen Hülse umschlossenen Samen. Die Skulptur lenkt den Blick auf diese bizarre Hervorbringung der Natur, und doch betont sie aufgrund ihrer Größe, Materialität und Farbigkeit die eigene Künstlichkeit. Darin folgt „Sophora Sophia“ anderen Arbeiten der Künstlerin, in denen der Gegensatz zwischen Künstlichkeit und Natur hervorgehoben wird. Was dabei wie ein Verweis auf das zunehmende Umsichgreifen des Künstlichen verstanden werden kann, funktioniert gleichzeitig wie eine optische Verfremdung, die das Natürliche deutlicher sichtbar macht.

„Sophora Sophia“ sensibilisiert die Wahrnehmung für die Bäume, die ein entscheidendes Element der Platzgestaltung bilden. Ganz in diesem Sinne werden die Anlieger des Platzes miteinbezogen. In den umliegenden Geschäften ausgelegte Pläne und Kurzbeschreibungen weisen auf die über zehn Baumarten des Platzes.

Sophora Sophia
Sophora Sophia