QUIVID-Review #1
Herausgeber: Baureferat München
Projektleitung: Lisa Maria Weber & Lisa Stoiber
Gestaltung: PARAT.cc, München
Druck: Offizin Scheufele Druck und Medien, Stuttgart
In dieser neuen, jährlich erscheinenden Publikationsreihe werden alle Kunst-am-Bau-Projekte versammelt, die innerhalb eines Jahres in ganz München im Rahmen städtischer Bauvorhaben entstanden sind. Die Review ist jedoch nicht nur eine Werkschau. Durch die Gegenüberstellung der vielseitigen Projekte in beispielsweise Schulen, Kindertagesstätten oder an öffentlichen Plätzen, wird in jeder Ausgabe auch die künstlerische Bandbreite des Kunst-am-Bau-Programms der Stadt München sichtbar. Durch zusätzliche Beiträge, wie durch Interviews, in denen die Künstler:innen selbst zu Wort kommen, werden unterschiedliche Sichtweisen auf die Werke eröffnet und Einblicke hinter die Kulissen ermöglicht.
Die Stückzahl der gedruckten Exemplare ist sehr begrenzt. Wenn Sie Interesse an einer Print-Ausgabe haben, wenden Sie sich bitte an das QUIVID-Team: quivid.bau@muenchen.de
Fotos rechts: Thomas Gothier
Review #1 2023
Mit Texten von Katrin Luisa Bauer, Quirin Brunnmeier, Peter Funken, Lydia Korndörfer, Matthias Mühling, Mareike Schwarz, Bernhart Schwenk, Elena Setzer und Julia Anna Wittmann
Übersetzung: Allison Moseley
Deutsch/Englisch, 80 Seiten
Erscheinungstermin: Juni 2024
Die erste Ausgabe dokumentiert elf neue Kunst-am-Bau-Projekte, die 2023 in städtischen Schulen, Kindertagesstätten und an öffentlichen Plätzen in sieben Münchner Stadtbezirken realisiert wurden. Die von der Kommission für Kunst am Bau und im öffentlichen Raum eingeladenen bzw. ausgewählten Künstler:innen haben Werke geschaffen, die eigens für den entsprechenden Ort und die jeweiligen Nutzer:innen erdacht sind. Dabei arbeiten die Künstler:innen mit ganz unterschiedlichen Medien.
So entstehen mit Keramikobjekten künstlerisch gestaltete Leitsysteme für Kitakinder, wie im Falle des Werkes „Obst & Gemüse“ der Berliner Künstlerin Nigin Beck. Andere Künstler:innen bedienen sich der gesamten Höhe der Architektur, um skulpturale Werke zu schaffen, die sich über alle Stockwerke des Gebäudes erstrecken, wie der dänische, in Berlin lebende Künstler Christian Falsnaes mit seinem Kunstwerk „Körper“. Die in Irland lebende Künstlerin Anja Buchheister und der in Kassel geborene Sven Kalden treten zunächst in Dialog mit den Nutzer:innen, bevor sie ihre Arbeiten umsetzen bzw. setzen sie gemeinsam mit den Kindern, Erzieher:innen und Lehrenden um. Andere, wie das österreichische Duo Claudia Plank & Hans Werner Poschauko, die österreichische Künstlergruppe Gelitin oder die norwegische Künstlerin Verena Issel bespielen vorhandene weiße Wände mit farbintensiven Mosaiken oder Reliefarbeiten.
Andere schaffen auf ganz unterschiedliche Weisen mit ihren Lichtkunstwerken besondere Atmosphären, wie der Münchner Künstler Albert Hien mit seinem Kunstwerk „Carpe Diem“ im Turm des Oskar-von-Miller-Gymnasiums und der in München lehrende Olaf Nicolai mit „Freiham illuminata // Luce del respiro“ in den Grünanlagen des Bildungscampus Freiham. Bei Ilit Azoulays „Digital Amnesia or Constructed Memory“ stehen die Geschichte und die Geschichten des Ortes im Mittelpunkt ihrer multimedialen Arbeit. Die in Stuttgart aufgewachsene und in Berlin lebende Künstlerin Nevin Aladağ verbindet mit ihrem Formenvokabular in der Bodenarbeit „Pattern of Fame“ durch eigens geschaffene Terrazzo-Fliesen Orte weltweit und widmet sich damit auch der Frage nach Herkunft, Identität und Zugehörigkeit.
Im Mittelteil dieses Heftes spricht der Künstler Philipp Gufler im Interview über sein bereits 2021 für die Bezirkssportanlage Lerchenau umgesetztes Kunstwerk und seine künstlerische Praxis. In seinem Schaffen beleuchtet er die westliche Geschichtsschreibung kritisch und setzt sich für Sichtbarkeit von queeren Persönlichkeiten, Gruppen und vergessenen Orten ein. Ein zweites Interview zeichnet die Entstehung des Werks der israelischen Künstlerin Ilit Azoulay im Maximiliansgymnasium nach, das auch Teil dieser Review ist.